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Krebserkrankung: Mitarbeitende bei der Rückkehr richtig begleiten

Wussten Sie, dass jeder vierte Arbeitnehmer im Laufe seiner Karriere mit dem Thema Krebs konfrontiert werden wird und Unternehmen aufgrund von schlechter Vorbereitung der Rückkehr schlechte Arbeitsbedingungen als Folge erleiden?

Die gute Begleitung von Mitarbeitenden nach einer Krebserkrankung ist ebenso zentral wie selten richtig bekannt.

Viele von uns haben Angehörige, die von Krebserkrankungen betroffen waren, betroffen sind oder selbst erkrankt sind. Dennoch erkennen nur wenige Unternehmen, dass Krebs nicht nur ein Gesundheitsthema, sondern auch ein Unternehmensthema ist. Es ist entscheidend, dass Unternehmen in der Lage sind, Mitarbeitende nach einer langen Krankheit angemessen beim Wiedereinstieg zu unterstützen. Dies hat einen erheblichen Einfluss auf die Motivation der Mitarbeitenden, die wirtschaftlichen Ergebnisse und die Arbeitsbedingungen. Doch welche Maßnahmen sollten ergriffen werden und welche Werkzeuge sind die richtigen?

Am 25. September 2025 haben wir uns mit dem Thema im Rahmen eines Webinars beschäftigt. Folgende Personen haben die Präsentation durchgeführt:

  • David Guitton, Leiter der Abteilung Interim Management bei PROEVOLUTION.
  • Véronique Gralepois, Coach, die Mitarbeiter dabei begleitet, ihr Leben nach einer Krebserkrankung neu aufzubauen.
  • Fabienne Beguerie, Heilpraktikerin, die Menschen während ihrer Behandlung oder Genesung begleitet.
  • Eine anonyme Referentin, die über ihren Werdegang im Unternehmen nach einer Krebserkrankung berichten konnte.

Dieses Webinar zeigte deutlich, dass die Rückkehr nach Krebs sowohl menschlich als auch organisatorisch durchdacht werden muss, um langfristig erfolgreich zu sein.

Krebs bei Arbeitnehmern: Alarmierende Zahlen

Krebszahlen in Deutschland und in der Welt

Zahlen zum Krebs

Obwohl Krebs sehr bekannt ist, kennen nur wenige die Zahlen, die die tatsächliche Gefahr der Krankheit konkret veranschaulichen. Hier einige wichtige Zahlen:

Die Situation wird sich nicht verbessern: Laut WHO wird die Zahl der Krebserkrankungen weltweit zwischen 2022 und 2050 um 77 % steigen.

Krebszahlen in Unternehmen

Krebszahlen in Unternehmen

Im Laufe seiner Karriere wird statistisch jeder vierte Arbeitnehmer von dieser Krankheit betroffen sein. Das bedeutet, dass in einem Unternehmen mit 100 Mitarbeitern 25 Personen von Krebs früher oder später betroffen sein werden. Daher ist es für Unternehmen unerlässlich, darauf vorbereitet zu sein. Allerdings besteht eine große Diskrepanz zwischen den Bedürfnissen der Mitarbeiter und der im Unternehmen verfügbaren Hilfe:

In einer EU-weiten Studie gaben 58% der Krebsbetroffenen in Deutschland an, dass ihnen Unterstützung bei der beruflichen Wiedereingliederung fehlt, insbesondere flexible Arbeitsregelungen und angemessene Vorkehrungen am Arbeitsplatz. Unternehmen, die frühzeitig Strategien für die Rückkehr nach einer Krebserkrankung entwickeln, vermeiden nicht nur Fehlzeiten, sondern stärken auch ihre soziale Verantwortung und Arbeitgeberattraktivität.

Warum ist es für Arbeitnehmer so kompliziert, nach einer Krebserkrankung wieder in den Beruf zurückzukehren?

Rückkehr nach Krebs

Abwesenheit der Mitarbeitenden und Interim Management als Lösung

Arbeitnehmer, die an Krebs erkrankt sind, stehen vor großen Hindernissen. Je nach Krebserkrankungen und Schweregrad, sind die Betroffenen mehrere Monate oder sogar Jahre lang arbeitsunfähig.

Die Abwesenheit des Mitarbeiters kann schwere wirtschaftliche und organisatorische Folgen mit sich bringen. Wer wird den Mitarbeitenden ersetzen? Wie kann man möglichst schnell eine Lösung einsetzen?

Um die Abwesenheit des Mitarbeitenden zu bewältigen, ist Interim Management eine ideale Lösung. Beim Interim Management geht es darum, dass ein Unternehmen einen externen Manager einstellt, um bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Die Besonderheit ist, dass dieser Einsatz nur für einen begrenzten Zeitraum ist.

Die Rückkehr der Mitarbeitenden nach Krebs

Leider ist die Rückkehr an den Arbeitsplatz nicht so einfach, wie man es sich wünschen würde. Dies hat insbesondere folgende Gründe:

  • Der Arbeitnehmer kann weiterhin körperliche Symptome haben u.a neuronale Symptome.
  • Sein psychisches Wohlbefinden kann beeinträchtigt sein und zu einem Verlust des Selbstvertrauens führen.
  • Eine berufliche Anpassung kann erforderlich sein, insbesondere in Bezug auf die Gestaltung des Arbeitsplatzes und das Arbeitstempo.
  • Das Verhältnis des Mitarbeiters zu Vorgesetzten und Kollegen hat sich möglicherweise verändert.

Häufig haben Mitarbeiter, die nach einer Krebserkrankung an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, Konzentrationsschwierigkeiten oder ein verlangsamtes Arbeitstempo. In vielen Fällen fällt es ihnen schwer, sich im Unternehmen zurechtzufinden und zu wissen, was sie tun sollen, zumal sich während ihrer Abwesenheit vieles verändert hat. Eines der wichtigsten Gefühle, das diese Mitarbeiter äußern, ist, dass sie nach einem Sinn für ihre Arbeit suchen.

Viele Unternehmen sind sich des Ausmaßes des Problems nicht bewusst oder halten Maßnahmen für überflüssig. Die oben genannten Schwierigkeiten sind jedoch für viele Menschen, die nach einer schweren Krankheit wie Krebs an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, Alltag, und es ist unerlässlich, Maßnahmen zu ergreifen.

Die Folgen einer unbegleiteten Rückkehr nach einer Krebserkrankung

Rückkehr nach einer Krebserkrankung

Wenn die Rückkehr eines Mitarbeiters nach einer Krebserkrankung nicht begleitet wird, geht das Unternehmen das Risiko ein, dass dieser erneut in eine Belastungssituation oder ein emotionales Tief gerät. Dadurch wird seine Gesundheit erneut gefährdet und folglich steigt das Risiko von Fehlzeiten. Die direkten Kosten der Fehlzeiten pro Mitarbeiter können bei mehreren tausend Euros liegen, je nach Position und Dauer der Abwesenheit. Eine unstrukturierte oder unbegleitete Rückkehr hat oft auch negative Auswirkungen auf die Arbeitgebermarke, einen Rückgang der Produktivität, hohe Verwaltungskosten oder andere Belastungen zur Folge.

Es ist ein Fehler, nach einer solchen Rückkehr keine geeigneten Maßnahmen zu ergreifen. Mit dem richtigen Ansatz entsteht eine Win-Win-Situation, denn das Wohlbefinden der Mitarbeiter fördert Engagement, Loyalität und nachhaltige Leistung.

Was muss ein Unternehmen tun, wenn ein Mitarbeiter nach einer Krebserkrankung an seinen Arbeitsplatz zurückkehrt?

Grundlagen für die Begleitung nach einer Krebserkrankung

Ein Manager und ein Mitarbeiter reden miteinander

Das Erste, was jedes Unternehmen tun muss, das von der Rückkehr eines Mitarbeiters nach einer Krebserkrankung betroffen ist, ist zu verstehen, dass sich einiges geändert hat. Eine Person, die monatelang abwesend war, hat bei ihrer Rückkehr keine Orientierungspunkte mehr. Einige Kollegen sind vielleicht nicht mehr da, bestimmte Regeln haben sich geändert usw.

Der zurückgekehrte Mitarbeiter wird sich wie in einem Nebel fühlen. Eine systematische und empathische Wiedereingliederung bei der Rückkehr nach Krebs ist entscheidend.

Schritte, die bei der Rückkehr eines Mitarbeiters nach einer Krebserkrankung zu beachten sind

Im Allgemeinen umfasst die Einrichtung eines Begleitprogramms folgende Schritte:

  • Aufbau einer gemeinsam koordinierten Zusammenarbeit zwischen Personalabteilung, Kollegen, Arbeitsmedizin und externen Therapeuten
  • Sensibilisierung der Führungskräfte für die Besonderheiten der Rückkehr nach einer Krebserkrankung
  • Schrittweise Anpassung der Arbeitszeit und der Arbeitsbelastung
  • Regelmäßige Überwachung und Anpassung des individuellen Programms

Alle Personen aus dem Umfeld des Mitarbeiters sollten in den Prozess einbezogen werden, damit eine geeignete Lösung gefunden wird und die spezifischen Bedürfnisse der Person berücksichtigt werden können.

Die verschiedenen Beteiligten müssen sich an die neue Situation anpassen, insbesondere:

  • die Vorgesetzten
  • Kollegen
  • die Geschäftsleitung und die Personalabteilung

Erforderliche Maßnahmen

Alle Mitarbeitende haben unterschiedliche Bedürfnisse. Während manche beispielsweise das Bedürfnis haben, dass ihre Erkrankung berücksichtigt wird, möchten andere dieses Thema lieber für sich behalten. Um die genauen Bedürfnisse zu ermitteln, ist Kommunikation der Schlüssel. In den ersten Wochen sollte idealerweise ein intensiver Austausch zwischen dem Vorgesetzten und dem Mitarbeiter stattfinden, um herauszufinden, wie sich dieser fühlt. Auf der Art fühlt sich der Mitarbeiter berücksichtigt und kann sich nach und nach wieder an das Arbeitsumfeld gewöhnen.

Die personalisierte Unterstützung umfasst insbesondere:

  • Emotionale Unterstützung
  • Die Festlegung realistischer Ziele
  • Die Entwicklung wirksamer Strategien für die Rückkehr (z. B. die Gestaltung des Arbeitsplatzes)
  • Hilfe, um sich bei der Rückkehr wohlzufühlen und das Selbstwertgefühl wiederzugewinnen

Wenn ein Mitarbeiter zurückkehrt, kann man ihm nicht sofort eine hohe Arbeitsbelastung auferlegen. Die ersten Wochen müssen an sein individuelles Profil angepasst werden. Zu Beginn sollte der Mitarbeiter nicht mit Arbeit überlastet werden, sondern die Arbeitsmenge sollte schrittweise an seine Entwicklung im Unternehmen angepasst werden.

Um die Arbeitsbedingungen zu Beginn anzupassen, gibt es einige Hebel, die man in Bewegung setzen kann:

  • Anpassung der Arbeitszeiten, da ein Mitarbeiter, der nach einer Krebserkrankung zurückkehrt, zu bestimmten Tageszeiten Beschwerden haben kann
  • Home-Office anbieten
  • Den Arbeitsplatz bei Bedarf anpassen

Ein Gleichgewicht finden

Das Unternehmen muss ein Gleichgewicht zwischen zwei Tendenzen finden:

  • Einerseits muss die Krankheit berücksichtigt und die Person entsprechend begleitet werden. Wenn sie sich allein gelassen fühlt, besteht die Gefahr, dass sie enttäuscht und unproduktiv ist, eine schlechte Stimmung verbreitet und somit das gesamte Unternehmen negativ beeinflusst.
  • Andererseits sollte vermieden werden, die Person durch übermäßige Anpassung zu bevormunden. Das Ziel ist es, dass der Mitarbeiter sein Selbstvertrauen zurückgewinnt.

Die Lösung liegt in der Balance zwischen diesen beiden Tendenzen.

Um diesen Prozess besser zu bewältigen, kann man Unternehmen auch empfehlen, mit einer Personalberatung zusammenzuarbeiten, um Lösungen zu finden.

Auf die Gesundheit achten

Sich um seine Gesundheit kümmern

Ein ausgewogener Lebensstil nach der Rückkehr ist unerlässlich. Dies kann durch folgende Maßnahmen erreicht werden:

  • Bevorzugen Sie bunte Mahlzeiten mit viel Obst und Gemüse, um die Entgiftung des Körpers zu fördern. Menschen, die eine Krebserkrankung durchgemacht haben, können einen Mangel an Neurotransmittern wie Dopamin oder Serotonin aufweisen. Es kann daher sinnvoll sein, einen Gesundheitsexperten zu konsultieren, um eine individuelle Ernährungsberatung zu erhalten.
  • Aufenthalte im Freien in der Natur können zur Revitalisierung beitragen, insbesondere während der Mittagspause.

Diese Praktiken mögen unbedeutend oder sogar nebensächlich erscheinen, aber sie spielen eine grundlegende Rolle für die Erhaltung einer guten Gesundheit und eines dauerhaften Gleichgewichts.

Fazit zur Rückkehr von Arbeitnehmern nach einer Krebserkrankung

Fazit zur Rückkehr von Arbeitnehmern nach Krebs

Die Begleitung der Rückkehr an den Arbeitsplatz nach einer Krebserkrankung ist nicht nur eine Frage der Fürsorge, sondern eine Frage der sozialen Verantwortung (CSR) und der nachhaltigen Leistungsfähigkeit. Unternehmen, die sich dieser Herausforderung bewusst sind, tragen dazu bei, die Motivation ihrer Mitarbeiter wiederherzustellen und gleichzeitig den Zusammenhalt und das Vertrauen innerhalb ihres Teams zu stärken.

Die Rückkehr eines Mitarbeiters nach einer Krebserkrankung erfordert einen menschlichen, individuellen und koordinierten Ansatz – zwischen Führungskräften, Personalabteilung, Arbeitsmedizin und manchmal auch externen Partnern. Indem sie Anpassung und Wohlwollen in den Mittelpunkt ihrer Personalpolitik stellen, verwandeln Unternehmen eine schwierige Situation in eine nachhaltige Wiedereingliederung, die für den Mitarbeiter voller Fortschritte ist.

Wenn einer Ihrer wichtigsten Mitarbeiter das Unternehmen verlassen hat und Sie einen Ersatz benötigen, kann Interim-Management eine gute Wahl sein. Innerhalb von 48 Stunden können wir Ihnen einen qualifizierten Manager vorstellen, der Ihren Anforderungen entspricht. Kontaktieren Sie uns gerne!

Von Samuel Kuna

Durch seine Arbeit mit den Abteilungen für Recruiting, Interim Management und Karriereberatung bei PROEVOLUTION verfügt Samuel über ein tiefgehendes Wissen im Bereich Human Resources (HR).

Derzeit verfasst Samuel eine Reihe von Artikeln, die sich mit verschiedenen Themen rund um das Personalwesen beschäftigen – sowohl für Kandidaten als auch für Unternehmen (Interim Management, Recruiting, Recruiting-Prozesse, Management usw.). Seine Rolle besteht darin, Unternehmen und Kandidaten bei diesen Themen zu begleiten und zu beraten. Unter seinen Fachgebieten zeichnet er sich besonders durch seine Expertise im grenzüberschreitenden Recruiting aus.

Für weitere Informationen können Sie ihn gerne unter der Telefonnummer +49 151 6480 6829 kontaktieren.

Hier finden Sie eine Auswahl von Artikeln, die von Samuel KUNA verfasst wurden: